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Das Krankheitsbild des Eunuchoidismus leitet sich vorrangig vom äußeren Erscheinungsbild der Erkrankten ab. Hierbei ist vordergründig eine Fehlbildung der Hoden indiziert, die ohne Kastration zum gleichen Erscheinungsbild wie beim Eunuchen führt. Die Fehlbildung dieser männlichen Geschlechtstypen, die in der Medizin als Enuchioden bezeichnet werden, geht in den allermeisten Fällen mit sexueller Dysfunktion bis hin zu Impotenz einher. Auch im Verhalten wird deutlich, dass der natürliche sexuelle Antrieb stark oder gänzlich zum Erliegen kommt. Es besteht keinerlei Interesse an Sex. Des weiteren lässt sich bei dieser angeborenen Anomalie manchmal ein Intelligenzdefekt feststellen. Hinzukommen abweichende Verhaltensmuster in den Bereichen Temperament und Initiative. Beide impulsgesteuerten Bereiche, benötigen für normale Funktion Hormone, die in den Hoden gebildet werden. Da diese nur eingeschränkt oder gar nicht produziert werden, liegen diese Themenbereiche brach. Eunuchoidismus führt daher dazu, dass Betroffene oft keinerlei Impulse verspüren, eigene Interessen zu vertreten, zu verteidigen und notfalls mittels heftiger Gefühlsregungen auszudrücken. Weiteres äußeres Erscheinungsmerkmal weist die typische Fettverteilungsstörung bei Eunuchoidismus auf, sowie das beibehalten eines hohen Stimmtonus.
Jedoch kann Eunuchoidismus in zwei Typen unterschieden werden. Beim fertilen Eunuchoidismus sind die Hoden normalgroß ausgeprägt. Die Schädigung an den Keimdrüsen zeigt sich hier erst durch die eindeutigen Indikatoren durch Blutentnahme. Dabei sind vor allem die männlichen Hormone LH und Testosteron in einem starken Mangel.
Neben der genetisch angeboren Fehlbildung oder Störung des Hodens, gibt es zudem die Form des tardiveren Typus. Hierbei handelt es sich um körperliche Änderungen infolge von Kastration nach der Pubertät. Diese kommen besonders bei Geschlechtsumwandlung zum Tragen. Die postpubertäre Entfernung der Keimdrüsen verursachen hierbei eine Rückbildung geschlechtsspezifischen Haarwuchses, wie den Bart. Gleiches gilt für die Prostata. So kann die Spätkastration auch als medizinisch notwendiger Eingriff angesehen werden, wenn ein Genderwechsel des betreffenden Patienten gewünscht und angestrebt ist.
Eunuchoidismus wurde zudem in früheren Zeiten als Prävention bei Sexualstraftätern eingesetzt. Durch die Abschwächung des Sexualtriebs oder dessen kompletten Erliegen, sollte eine Rückfälligkeit in die Straftat minimiert werden.